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Junge Interpreten Alter MusikPodium Junge Interpreten bei den ”Tagen Alter Musik”
Von Kai Schwirzke Ein Blick auf die Plakate der ”Tage Alter Musik” konnte bisweilen bei weniger wohlwollenden
Zeitgenossen leicht den Verdacht aufkeimen lassen, dass man sich konsumträchtig auch ganz und gar auf einen altbewährten Stamm von Interpreten stützt, Alte Musik von altbekannten Künstlern sozusagen. Diesen Kritikern
bietet Herbert Vieth, künstlerischer Leiter der Tage Alter Musik, in diesem Jahr nun erstmals mit dem ”Podium Junger Interpreten” Paroli. Immerhin vier Konzerte geben jüngeren, bislang in unseren Breitengraden noch
weniger profilierteren Musikern Gelegenheit, sich einem größeren Auditorium zu präsentieren.”Canzonette Amorose”, barocke Lieder von Liebe und Leid, lautete das Motto der Premiere dieses höchst
begrüßenswerten Programmblocks in der Alten Alexanderkirche, Wallenhorst. Allerdings sollte der Schwerpunkt dieses gut einstündigen Konzertabends mit Oliver Kipp, Altus, und Elke Keil, Cembalo, eher auf der Darbietung
hochvirtuoser Cembalomusik aus der Feder von Vater und Sohn Alessandro und Domenico Scarlatti liegen. Begünstigt wurde dieser Eindruck zudem durch die strategisch unklug, weil zentral im Konzertablauf platzierte
”Toccata Settima” von A. Scarlatti, die bei einer Dauer von über 15 Minuten mit ihrer beinahe enervierenden Virtuosität dem Publikum ein gerüttelt Maß an Geduld auf dem unbequemen Sitzgebälk abverlangte ... |
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